Lawinenarten

Die Hauptunterteilung erfolgt in Staublawinen und Fließlawinen.

Je nach Anbruchform werden Lawinen auch in Schneebrettlawinen oder Lockerschneelawinen eingeteilt.

Das klingt alles sehr kompliziert, hilft aber den Profis vom Lawinenschutz bei der Planung der Schutzmaßnahmen.

Staublawinen

Staublawine

Diese entsteht nach starkem Schneefall, wenn der Schnee ganz trocken ist. Sie bricht im steilen Gelände als Schneebrett ab, und im Verlauf ihrer Talfahrt bildet sich ein Gemisch aus Luft und fein verteiltem Pulverschnee. In ihrer Sturzbahn wird sie, ähnlich einem Wirbelsturm, zu einer tödlichen Wolke mit enormer Zerstörungskraft. Sie hebt dabei gewissermaßen vom Boden ab und rast mit bis zu 300 km/h ins Tal. Bei dieser ungeheuren Geschwindigkeit erzeugt sie eine enorme Druckwelle, die Wälder niedermäht und ganze Dörfer zerstören kann. Für Mensch und Tier sind die Überlebenschancen in einer Staublawine sehr gering. Die Mischung aus Schnee und Luft presst sich in die Atemwege, verstopft die Lunge, und man erstickt. Staublawinen haben die größte Ausdehnung, kommen aber durch die vielen Schutzbauten nur mehr ganz selten in bewohnten Gebieten vor.

Fließlawinen

Fließlawine

Diese Lawinen kommen am häufigsten vor. Dabei fließt nasser oder trockener Schnee mit ca. 50 km/h den Hang hinab.

Bei den Fließlawinen unterscheiden wir Schneebrettlawinen und Nassschneelawinen:

Schneebrettlawine

Schneebrettlawine
Die abbrechenden Schneemassen gleiten blitzschnell als Schneebrett auf einer glatten Sturzbahn ab. Skifahrer werden augenblicklich erfasst und meist vollständig verschüttet. Eine solche Schneebrettlawine kann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h zu Tal donnern. Je nach Schneeart können sie einen Druck von ca. 40 – 100 Tonnen pro Quadratmeter entwickeln.

Im nächsten Artikel findest Du noch mehr spannende Infos zu dieser Lawinenart.

Nassschneelawine

Nassschneelawine
Meistens geht sie im Frühjahr bei Tauwetter zu Tal. Durch die Wärme wird der Schnee weich und „fließt“ in einer den Menschen bekannten Bahn den Hang hinab. Am Weg nach unten wird immer mehr Schnee mitgerissen und der nasse Schnee baut einen enormen Druck auf. Die Lawine ist in der Lage, Bäume und riesige Felsbrocken mitzureißen. Wenn sie im Tal auf Gebäude trifft, werden diese einfach zerdrückt.

Lockerschneelawinen

Lockerschneelawine

Lockerschneelawinen
beginnen an einem Punkt und breiten sich kegelförmig nach unten aus. Diese Lawinen entstehen oft dann, wenn frisch gefallener Neuschnee sich noch nicht zu einer Schneedecke verfestigt hat, oder nach längerer starker Sonneneinstrahlung.

Dann taut der Schnee und rutscht von der darunter liegenden Schneeschicht ab.

Lockerschneelawinen sind meist klein und können Wintersportler kaum verschütten.

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