Schutzwald schützt vor Naturgefahren

Zahlreiche Naturgefahren bedrohen entlang der Gewässer und im Bergland den Lebens- und Wirtschaftsraum der Menschen. Hochwasser, Muren, Lawinen, Steinschlag und Rutschungen können Bauwerke, Infrastruktur und Wirtschaftsgüter schwer beschädigen oder sogar zerstören. In extremen Fällen bedrohen sie auch das Leben und die Gesundheit der Menschen.

Klimawandel
Naturkatastrophen nehmen in Österreich und im gesamten Alpenraum unter dem Einfluss des Klimawandels zu. Insbesondere lokale Starkniederschläge können schwer vorhersehbare Naturkatastrophen auslösen. Neue Risiken für den Wald ergeben sich zudem durch Dürre, Stürme, Waldbrand oder Schädlinge, insbesondere im Bereich des Schutzwaldes.

Bodenschutz
Bei einem heftigen Sommergewitter mit extremen Wassermengen kann auch der gesündeste Schutzwald nicht alles Wasser aufnehmen, und es kann zu Hochwasser und Murenabgängen kommen. Die größte Bedeutung des Bergwaldes liegt in seiner Schutzfunktion für den Boden. Bäume und Sträucher festigen durch ihre vielen und teilweise tiefen Wurzeln den Boden im steilen Berggelände. Sie verhindern dadurch Erosion.

Unter Erosion versteht man die Zerstörung und Abtragung der Erdoberfläche. Wasser und Wind reißen lockere Bodenteile der Erdoberfläche mit sich und lagern sie anderswo ab.
Erosion in den österreichischen Bergen sind Hangrutschungen, Murenabgänge, Steinschlag, Berg- und Felsstürze.

Der Schutzwald schützt

Steinschlag

Steinschlag

Bäume sind Hindernisse, die stürzende Steine bremsen oder stoppen. Junge Bäume und kräftige Sträucher zwischen den dicken oder hohen Stämmen in einem Mischwald können ebenfalls herabstürzende Steine und Felsbrocken zurückhalten.

Auch halten Bäume und Sträucher mit ihren Wurzeln die Bodenschicht zusammen. Den besten Schutz bietet ein dichter, stufig aufgebauter Wald mit einer Mischung verschiedener Baumarten.

Lawinenabgang

Lawinenschutz

Lawinen, die über der Waldgrenze abbrechen, kann selbst ein intakter Schutzwald nicht auffangen. Eine ins Tal gleitende Fließlawine kann Bäume bis etwa 30 cm Durchmesser knicken. Eine Staublawine, die mit über 300 km/h ins Tal donnert, zerbricht sogar Baumriesen und reißt diese mit sich.

Im Auslaufgebiet, wenn die Lawinengeschwindigkeit schon geringer ist, kann der Wald die Reichweite von Lawinen reduzieren.

Die Schutzwirkung des Waldes gegen Lawinen liegt vorwiegend in seiner Fähigkeit, mit den Baumkronen der großen Nadelbäume beträchtliche Mengen des Neuschnees aufzufangen. Auch auf den kahlen Ästen der Laubbäume bleibt der Schnee liegen.

Weiters verhindern die Baumstämme und Sträucher, dass der zu Boden gefallene Schnee abrutschen kann. So wird die Schneedecke durch dicht wachsende Bäume festgehalten, und es kann keine Lawine entstehen.

Wildbach mit Hochwasser

Hochwasserschutz

Der Wald dosiert die Abflussmenge von Hochwasser. Bei Regen halten die Baumkronen Wasser zurück und verdunsten es. Bis zu 30 Prozent des jährlichen Niederschlags kann so vom Wald zurückgehalten werden. Weiters speichert der Waldboden viel Regenwasser.

Hangrutschung

Rutschungen

Die Wurzeln der Bäume befestigen den Boden und vermindern so das Risiko einer Rutschung des Bodens.

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