Tagtäglich werden zahlreiche meteorologische Daten gemeldet und aufgezeichnet. Leider geben diese Wetterberichte eher großräumige Daten aus. Die meisten Naturgefahren ereignen sich aber auf kleinem Raum. Kleinräumige Wettersituationen in den Alpen werden meist von Messgeräten nicht erfasst. Der Großteil der Messungen wird in Talräumen und entlang der großen Flüsse durchgeführt, nicht jedoch in den kleinen Tälern oder den höheren Lagen oben am Berg.
Die Wildbach-und Lawinenverbauung wurde 1884 gegründet. Bis heute ist sie eine Dienststelle des Staates Österreich. Ihre Aufgabe ist es, die natürlichen Vorgänge und Ereignisse in den Bergen so zu steuern und zu lenken, dass Schäden, soweit möglich, verhindert werden. Dafür steht eine ganze Reihe von Methoden zur Verfügung: Wichtig ist es, die Berghänge mit Wald zu befestigen. Jede Art von Begrünung stabilisiert leicht abrutschende Flächen. Es gibt aber auch Orte, die nicht durch Wald gesichert werden können. Dort setzt man technische Bauwerke aus Holz, Beton oder Stahl ein, um die Bedrohung so gering wie möglich zu halten.
Mit diesen Maßnahmen leistet die Wildbach- und Lawinenverbauung nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Menschen in den Bergen, sie schafft letztendlich erst die Voraussetzung dafür, dass der Alpenraum als Siedlungs-, Wirtschafts- und Erholungsraum genutzt werden kann.
Aber in der Natur gibt es keinen 100-prozentigen Schutz. Jedes technische Bauwerk hat seine Grenzen, die von gewaltigen Katastrophen auch überschritten werden können.
Die errichteten Bauwerke müssen laufend betreut, unterhalten und bei Beschädigung auch wiederhergestellt werden. Durch die ständigen Veränderungen in der Berglandschaft und beim Klima können neue Gefahrenherde entstehen. Dann müssen die Schutzmaßnahmen wieder neu getroffen werden.
Auch Fachleute können Naturgefahren nicht verhindern. Aber sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Schäden zu minimieren.
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