Forstlich-biologischer Schutz

Geröllfeld vor Schutzwald

Der natürlich aufgebaute Schutzwald und die Vegetation im Gebirge erfüllen die Schutzfunktionen gegen Hochwasser, Erosion, Lawinen, Steinschlag und Rutschungen an Hängen und entlang der Fließgewässer am besten und vielseitigsten.

Auch der Aufbau eines gesunden Mischwaldes gehört zu den forstlich-biologischen Schutzmaßnahmen. Gesund und natürlich ist ein Schutzwald dann, wenn Bäume der unterschiedlichsten Arten und unterschiedlichen Alters darin wachsen und einen dichten Wald bilden. Ein Schutzwald macht in vielen Gebieten der Alpen Leben erst möglich. Damit die Schutzfunktion eines Waldes gesichert ist, muss er regelmäßig gepflegt werden. Nur ein stabiler, gemischter und gesunder Wald kann den Schutz vor Naturgefahren garantieren.

Wald: Schutz vor Hochwasser, Steinschlag und Lawinen

Wie schützt ein Wald?

Baumkronen

Ganz oben befinden sich die Kronen der Bäume. An den Blättern und Nadeln bleibt ein Teil des Regens hängen, fällt nicht zu Boden und kann so nicht zu Hochwasser werden. Ein Teil des Wassers verdunstet nach dem Regen – du hast vielleicht schon einmal gesehen, wie nach einem Regen über dem Wald Wolken entstehen.
Und ein weiterer Teil des Wassers fällt zeitverzögert zu Boden.

Schnitt durch den Waldboden

Außerdem dient eine gut ausgebildete Humusschicht als Wasserspeicher. Eine intensive Durchwurzelung des Waldbodens sorgt für ein rasches Versickern von Regenwasser. So wird das Regenwasser im Boden gespeichert, oder es wird dem Grundwasser zugeführt. Die Speicherfähigkeit hängt vom Humusgehalt, von Bodenart und Bodendicke ab. Im Gebirge ist der Boden oft dünn oder gefroren und der Untergrund felsig. Hier hat das Wasser kaum die Möglichkeit zu versickern, und fließt den Hang hinab.

Wenn die Pflanzen des Waldes den Boden mit ihren Wurzeln festhalten, dann entstehen auch weniger Muren und Rutschungen.

Schutz vor Steinschlag
Bäume und Sträucher verhindern Steinschlag nicht, aber dichtes Unterholz stoppt herabfallende Steine oder Blöcke. Gegen Fels- oder Bergsturz bietet ein Wald keinen Schutz. Bei einem Felssturz wird der Wald oft von den herabstürzenden Felsmengen niedergewalzt. Ein Bergsturz ist so groß, dass ganze Wälder mit in die Tiefe stürzen.

Wald schützt vor Lawinen
Ein Wald verhindert, dass eine Lawine überhaupt losbrechen kann. Einerseits hält er eine große Menge an Schnee mit seinen Ästen zurück, andererseits stützen die Bäume und Sträucher die Schneedecke am Boden. Dadurch ist ein Abrutschen des Schnees fast unmöglich. Der Wald stoppt auch den Wind und verhindert starke Windverwehungen. So wirkt er ausgleichend auf die Schneeablagerung.
Eine gewaltige Staub- oder Fließlawine kann ein Wald nicht stoppen. Wenn eine Lawine oberhalb der Waldgrenze losbricht, schlägt sie eine Schneise in den Wald. Dabei werden die Bäume und Sträucher abgeknickt, umgedrückt oder ausgerissen. Damit oberhalb der Waldgrenze keine Lawinen abgehen können, werden technische Lawinenverbauungen montiert.

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