Lawinenarten

Lawinen werden nach ihrer Bewegung oder nach der Form des Anbruches unterteilt. Alle Lawinen sind gefährlich für uns Menschen.

Welche Lawinenart vom Berghang abgeht, ist abhängig von:

  • Geländeform
  • Hangneigung
  • Schneeart und
  • Wetter
Die Hauptunterteilung erfolgt in Staublawinen und Fließlawinen. 
Je nach Anbruchform werden Lawinen in Schneebrettlawinen oder Lockerschneelawinen eingeteilt. 

Das klingt alles sehr kompliziert, hilft aber den Profis von der Lawinenwarnung bei der Voraussage. In der Natur kommen oft Mischformen vor, das erschwert die Aufgabe der Lawinenkommission zusätzlich.

Staublawine: Tödliche Wolke

Staublawinen

Eine Staublawine entsteht nach starkem Schneefall und wenn der Schnee ganz trocken ist. Sie bricht im steilen Gelände als Schneebrett ab. Im Verlauf ihrer Talfahrt bildet sich ein Gemisch aus Luft und fein verteiltem Pulverschnee.

In ihrer Sturzbahn wird sie ähnlich einem Wirbelsturm zu einer tödlichen Wolke mit enormer Zerstörungskraft. Sie hebt dabei gewissermaßen vom Boden ab und rast mit bis zu 250 km/h ins Tal. Sie ist die Lawine mit der größten Ausdehnung, kommt aber durch die vielen Schutzbauten nur mehr ganz selten in bewohnten Gebieten vor.

Am häufigsten: Die Fließlawine

Bei diesen Lawinen fließt der Schnee den Hang hinab. Wir unterscheiden:

Schneebrettlawine

Schneebrettlawine

Sie ist für Skifahrer besonders gefährlich und unberechenbar. Sie hat einen linienförmigen Anriss, die losgelösten Schneemassen gleiten blitzschnell als Schneebrett auf einer glatten Unterlage ab. Im Durchschnitt erreicht diese Lawine 80 km/h. Die typische Schneebrettlawine ist relativ klein – sie hat etwa die Größe eines Fußballfeldes – und löst sich hauptsächlich im steilen Gelände. Gefährliche Lawinen können jedoch auch in relativ flachem Gelände losgehen. Wintersportler sollten deshalb IMMER Erkundigungen beim örtlichen Lawinenwarndienst einholen, bevor sie auf Tour gehen.

Lockerschneelawine

Lockerschneelawine

Diese Lawinenart tritt häufig dann auf, wenn sich der Neuschnee noch nicht verfestigt hat. Sie beginnt sehr klein und wächst in einer Kettenreaktion immer weiter an. Markantes Kennzeichen ist ein punktförmiger Anriss. Sie gleitet eher langsam talwärts, reißt dabei aber immer mehr Schnee mit und wird immer größer, breiter und schneller. So bildet sich eine birnenförmige Sturzbahn.

Lockerschneelawinen entstehen meist bei einem Hang ab 40 Grad Neigung. Sie treten häufig nach Tauwetter oder starker Sonneneinstrahlung auf. Entweder eine ungebundene Neuschneeschicht im steilen Gelände oder aber eine sehr feuchte Schneedecke begünstigen den Abgang von Lockerschneelawinen.

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