Wieso es im Winter vom Himmel flockt

Fast jedes Kind freut sich, wenn Frau Holle den Wiesen und Feldern einen weißen Anstrich verpasst. Aber was passiert dabei eigentlich genau?

Beitrag von Katrin Fischer

Brrr! Wenn es eisig kalt wird, beginnen die Wassertröpfchen in den Wolken abzukühlen. Sobald sie in der Wolke auf andere Teilchen wie Staubkörner treffen, gefrieren sie zu Eiskristallen. Viele kleine Eiskristalle ergeben zusammen eine Schneeflocke. Wenn sie vom Himmel fallen, werden die Flocken von Temperatur, Feuchtigkeit und Wind verformt. Es entstehen Ecken, Spitzen und Bläschen. Dadurch sieht jede Schneeflocke einzigartig aus. Trotzdem haben alle eine Gemeinsamkeit. Jede Schneeflocke hat nämlich sechs Ecken. Mit bloßem Auge können wir diese klitzekleinen Kunstwerke gar nicht erkennen. Um trotzdem einen Blick darauf zu werfen, muss man durch ein Mikroskop schauen.

Hier einige vergrößerte Beispiele:

Wie lange braucht eine Schneeflocke von der Wolke bis zur Erde?

Das lässt sich nicht genau sagen, weil sich jede Schneeflocke in ihrem eigenen Tempo bewegt. Sicher ist: Die Reise einer Schneeflocke kann wenige Minuten bis zu einer halben Stunde dauern. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum Beispiel die Höhe. Je niedriger eine Wolke in der Luft hängt, desto schneller wird die Flocke den Boden erreichen. Aber auch der Wind hat einen Einfluss auf die Geschwindigkeit. Wenn er alles durcheinander wirbelt, sorgt er dafür, dass sich der Weg einer Flocke in die Länge zieht. Und schlussendlich kommt es auch auf die Größe an. Große Flocken fliegen nämlich schneller als kleine.

Wieso glitzert Schnee?

Schneekristalle funktionieren so ähnlich wie viele kleine Spiegel. Die Spitzen und Zacken der Flocke werfen nämlich das Licht der Sonne zurück. Eine Schneeflocke alleine sieht man dabei kaum. Wenn aber viele Schneeflocken zur gleichen Zeit das Licht spiegeln, beginnt der Schnee zu glitzern.

Warum knirscht Schnee unter den Schuhen?

Knack, knack, knack! Dir ist bestimmt schon einmal aufgefallen, dass Schnee zu knirschen beginnt, wenn man darauf geht. Der Grund: In einer Schneedecke verbindet sich eine Flocke mit anderen. Tritt man also darauf, werden diese Verbindungen wieder zerbrochen. Natürlich hört man einen einzelnen Bruch nicht. Aber wenn viele verbundene Schneeflocken gleichzeitig brechen, kann das ganz schön laut sein. Daher kommt das Knirschen.

Was machen Bäume im Winter

Bäume im Winter

Du weißt sicher schon, dass es Nadelbäume und Laubbäume gibt. In Regionen mit Jahreszeiten verlieren die Laubbäume im Herbst ihre Blätter. Die Nadelbäume behalten ihre dünnen Blätter, die wir „Nadeln“ nennen, das ganze Jahr. Nur die Lärche wirft ihre Nadeln ab.

Warum werfen die Bäume ihre Blätter ab?

Im Sommer produzieren die grünen Blätter Nährstoffe für den Baum. Sie nutzen dafür die Energie der Sonne. So können die Bäume Holz bilden und wachsen.

Im Winter gibt es sehr wenig Sonnenstunden und es ist kalt. Oft hat es Minus-Grade. Jetzt können die Blätter nicht mehr genug Nährstoffe bilden. Sogar erfrieren könnten sie, denn über die Blätter verdunstet ein Baum Wasser. Darum geht der ganze Baum in eine Art Winterschlaf. Seine Blätter braucht er dann nicht mehr. Denn in dieser Zeit nimmt er keine Nährstoffe und kein Wasser auf – genauso wie ein Bär in seiner Höhle.

Hätte der Baum im Winter Blätter, würden diese auch den ganzen Schnee auffangen. Stell dir das vor – die Äste müssten dann mehrere Tonnen Schneelast tragen. Sie würden abbrechen, weil das harte Holz der Laubbäume nicht biegsam ist.

Bei den Nadelbäumen funktioniert das besser, ihre Äste biegen sich unter Belastung nach unten und lassen den Schnee abrutschen.

Übrigens hat auch das abgefallene Laub eine tolle Funktion. Es schützt den Erdboden mit seinen unzähligen kleinen Lebewesen, und es verhindert, dass Wasser aus dem Boden verdunstet.

Kein Schnee: Warum das ein Problem ist

Schneekanone

Ohne Schnee läuft es in den Wintersportorten nicht rund. In der Mitte ein Streifen Kunstschnee und rundherum grün: So sehen viele Skigebiete derzeit aus.

Beitrag von: Barbara Jauk

In vielen Gebieten Österreichs ist es gerade viel zu warm für die Jahreszeit. Der Schnee schmilzt dahin. Neuer Schnee ist keiner in Sicht. Das ist ein riesiges Problem, vor allem für die Skilifte. Zwar kann Kunstschnee aus Skikanonen gemacht werden, aber nur dann, wenn es kalt genug ist. Gerade ist das nicht der Fall. Immer mehr Skilifte schließen deshalb – und das mitten in den Ferien.

Unfallgefahr steigt

Grüne Wiesen und Berge und mitten drinnen künstlich geschaffene Skipisten. Das sieht nicht nur komisch aus. Es birgt auch einige Gefahren für die Wintersportlerinnen und Wintersportler. Auf Kunstschnee kommt es leichter zu Unfällen. Außerdem ist es gefährlicher, wenn man fällt und über den Pistenrand schlittert. Dort kann man sich an Steinen und Felsen schwer verletzen.

Absagen befürchtet

Viele Orte in Österreich leben von den Wintersporturlauberinnen und -urlaubern. Noch seien genügend Pisten befahrbar. Doch sollte das warme Wetter anhalten, befürchten die Hotels und Gasthäuser Absagen ihrer Gäste. Schneemangel herrscht übrigens nicht nur in Österreich. Auch der Süden Deutschlands und die Schweiz sind davon betroffen. In der Schweiz musste deshalb sogar dasberühmtes Schneeskulpturenfestival Grindelwald abgesagt werden.

Wasser fehlt

Der fehlende Schnee ist auch ein Problem für die Natur. Schnee, der im Frühling schmilzt, ist wichtig, damit die Pflanzen gut wachsen können und damit sich unsere Wasserreserven auffüllen. Expertinnen und Experten befürchten, dass es in den kommenden Jahren immer öfter Schneemangel geben wird. Nicht überall wird dann das Skifahren noch möglich sein.