Tiere im Hochgebirge

Im gesamten Alpenraum gibt es über 30.000 Tierarten. Viele Arten kommen nur in den Alpen vor oder sind stark an den alpinen Lebensraum gebunden. Mit steigender Höhe nehmen allerdings die Artenzahlen ab. Besonders bedeutsam für die Fauna sind einschneidende Grenzen der Vegetation. Das sind die Waldgrenze, die Baumgrenze sowie die Schneegrenze.

Tiere in den Alpen

In den tiefen Lagen des Gebirges und auch im unteren Gebiet des Bergwaldes leben großteils dieselben Tiere wie auch im Flachland. Einige Tiere, zum Beispiel der Rothirsch, wurden vom Menschen aus dem Tal in die Bergwälder vertrieben. Je weiter man den Wald nach oben steigt, desto mehr Arten von Tieren entdeckt man, die nur in den Alpen oder in borealen Nadelwäldern vorkommen. Hier gibt es jene Tiere, die an diese harten klimatischen Bedingungen bestens angepasst sind.

Was sind boreale Nadelwälder?
Diese Urwälder des kalten Nordens heißen auch Taiga. Das Wort Taiga kommt aus der russischen Sprache und bedeutet dichter, undurchdringlicher, oft sumpfiger Wald.
In diesem größten zusammenhängenden Waldgebiet der Erde sind die Sommer kurz und kühl, die Winter lang, kalt und schneereich. Mit solchen Bedingungen kommen nur Nadelbäume zurecht. Hier gibt es keine Laubbäume mehr.
Boreale Nadelwälder
Tundra
Noch weiter nördlich wachsen gar keine Bäume mehr. Hier wird der Boreale Nadelwald von der Tundra, einer baumlosen Landschaft mit Mooren, Gräsern und Flechten, abgelöst.
Manche typischen Alpentiere leben jedoch oberhalb der Baumgrenze. Sie sind verwandt mit Arten in der Tundra. 
Tundra
Gämse

Wie der Name sagt, gibt es in der Tierwelt im Hochgebirge viele Arten, die nur in den Alpen vorkommen. Dazu gehören etwa Alpensteinbock, Alpenmurmeltier, Alpendohle, Alpenkrähe oder das Alpenschneehuhn.

Weiters gibt es Überbleibsel aus der Eiszeit: Gämse und Schneemaus, Kolkrabe, Ringdrossel, Schneefink, Steinadler und Tannenhäher – um nur einige zu nennen.

Die großen Räuber

Großtiere wie Wolf, Luchs, Bart- und Gänsegeier wurden vom Menschen ausgerottet. Die Zerstörung von Lebensraum und die hemmungslose Jagd führten zum Aussterben dieser großen Raubtiere der Alpen.

Rückkehr auf leisen Pfoten: Immer öfter gelingt es diesen Tierarten, frühere Lebensräume zurückzuerobern. Auch helfen Projekte, sie wieder im Alpenraum anzusiedeln.

Braunbär
Braunbär
Wolf
Wolf

Reptilien & Insekten

Auch manche Reptilien trifft man bis in Höhen von 3.000 m an. Der schwarze Alpensalamander, die Waldeidechse oder die Schlangen Aspisviper und Kreuzotter sind an die Hochgebirgsregion der Alpen bestens angepasst.

In den südlichen Kalkalpen sind auch die Sandviper und der Bergskorpion anzutreffen.

Es gibt auch viele Insekten, die sich in den hohen Regionen der Alpen wohlfühlen. Da gibt es die pelzige Alpenhummel, und auch Schmetterlinge, Käfer und den Gletscherfloh.

Angepasste Überlebenskünstler

Alle Tiere, die im Hochgebirge über der Waldgrenze leben, sind angepasste Überlebenskünstler. Sie tragen meist ein dichteres Haar- oder Federkleid. So können sie sich vor der starken Sonnenstrahlung und den starken Temperaturschwankungen schützen.

Einige Tiere, wie Schneehase oder Alpenschneehuhn, sind so perfekt an das harte Leben im Hochgebirge angepasst, dass sie je nach Jahreszeit ihr Erscheinungsbild ändern. Sie tragen im Sommer ein dunkles Sommerfell oder –federkleid. Im Winter ersetzen sie dieses durch ein weißes.

Die Alpentiere im Winter

Winterruhe – Winterschlaf

Im Winter wandern manche Tiere in tiefere Regionen oder in den Wald. Manche halten eine Winterruhe, wie Dachs, Eichhörnchen oder auch der Braunbär.

Andere Säuger wie Siebenschläfer, Hamster, Murmeltiere und Igel richten sich ein gemütliches Ruhelager zurecht. Sie polstern es mit Laub, Heu oder Moos aus und halten einen Winterschlaf.

Wirbellose Tiere überleben extreme Temperaturen bis –50 Grad Celsius im Freien durch eine hohe Konzentration von Glyzerin im Blut. Sie fallen in eine Winterstarre.
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