Geschiebe: Wer schiebt denn da?

Das ist eigentlich ein ganz lustiges Wort, oder? Aber wenn man weiß, was es wirklich ist, dann sieht die Sache gleich viel ernster aus.

Geschiebe nennt man all das, was ein Wildbach außer Wasser mit sich führt und vor sich herschiebt.

Auf seiner Reise ins Tal erreicht der Wildwasserbach den Bergwald. Hier reißt er Erde, Laub, Äste und ganze Bäume in sein Bachbett. Das Hochwasser eines Wildbaches transportiert dieses Geschiebe mit hoher Geschwindigkeit talwärts.

Wenn es aber ganz stark regnet, dann rinnt ganz viel Wasser die Berghänge runter. Auf seiner Reise den Berg hinunter nimmt es ganz viel Schotter, Steine, Äste und ganze Bäume mit. Das alles wird in den Wildbach geschwemmt. Dort wird es von den Profis als Geschiebe bezeichnet. Das viele Wasser transportiert dieses Geschiebe mit hoher Geschwindigkeit talwärts.

Dabei zerstört das Gemisch aus Wasser und festen Bestandteilen auch das Bachbett. Ein hochwasserführender Wildbach zieht immer mehr Gestein und Erdmaterial mit sich. Auf seinem Weg gräbt sich das Wasser immer tiefer in das Flussbett ein. Gleichzeitig schwemmt es auch von den Uferbereichen Material mit. Wenn sich ganz viel Erde und andere Feststoffe in die Wasserströme mischen, dann entsteht eine dickbreiige Schlammlawine, eine sogenannte Mure.

Geschiebe im Wildbach

Dieses Geschiebe kann sehr gefährlich sein. Man muss sich nur vorstellen,  wie ein großer mitgerissener Felsbrocken mit voller Wucht gegen eine Brücke knallt. Dann weiß man schon, dass die Brücke bestimmt kaputt geht oder verstopft wird.

Verklausung
Wenn das Hochwasser eines Baches mit all dem Geschiebe unter einer Brücke durchfließt, verschließt das angeschwemmte Treibgut oft den Weg. Es ist wie eine Staumauer. Das nachkommende Gemisch aus Wasser und Feststoffen kann nicht mehr im Bachbett weiterfließen. Es steigt über die Ufer und überschwemmt das ganze Gebiet.

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