Je nach Wetterlage oder Zusammensetzung des Waldes kann sich das Feuer unterschiedlich im Wald ausbreiten. Waldbrände werden deshalb in verschiedene Arten unterteilt. Diese haben auch unterschiedliche Auswirkungen auf den Zustand und das Leben nach einem Waldbrand.
Kronenfeuer:
Erst wenn es über Monate nicht ausgiebig geregnet hat und wenn auch im Winter wenig Schnee gefallen ist, dann ist der Boden ausgetrocknet. Die Wurzeln der Sträucher und auch der Bäume können kein Wasser mehr aufnehmen. Die Äste und sogar die Stämme der Bäume trocknen aus und werden schwach. Sie sind dann leichte Beute für die Flammen. Ein Bodenfeuer klettert vom Gras, Streu und Reisig über tiefhängende Äste hinauf in die Kronen der Bäume und entfacht diese. Ein solches Kronenfeuer ist ein sehr heftiges Feuer. Es breitet sich bei starkem Wind mit starkem Funkenflug in rasanter Geschwindigkeit aus. Besonders bei steilen Bergwäldern springt das Feuer sehr schnell auf andere Baumkronen über. Wenn eine große Waldfläche als Kombination aus Boden- und Kronenfeuer brennt, dann spricht die Feuerwehr von Vollbrand. Diese Feuer hinterlassen meist einen total vernichteten Wald.
Bodenfeuer:
Solange die Bäume noch feucht sind und eine starke Borke (Rinde) haben, breitet sich meist nur ein schnelles Bodenfeuer aus. Es brennen Blätter, Streu, Stauden und niedrige Büsche. Das Feuer erreicht eine Höhe bis zu zwei Meter. Das sind die häufigsten Feuer in unseren Wäldern. Wenn ein starker Wind weht, dann verbreitet er das Feuer schnell über den Waldboden. Es wird dann Lauffeuer genannt.
Erdfeuer:
Wenn der Boden sehr trocken ist, dann ist viel Luft in den Hohlräumen des Bodens. Dann kann sich das Feuer vom Baumstamm tief in die Wurzeln fressen. Erdfeuer zerstört die Wurzeln der Bäume und Sträucher. Es kann sich bis zu einem Meter tief ausbreiten und sich von Wurzel zu Wurzel fressen. Dabei wird auch die Humuserde mit all ihren Lebewesen und der gesamten organischen Substanz vernichtet. Bodenfeuer breiten sich nur langsam aus. Für Feuerwehrleute ist es äußerst schwierig, diese unterirdischen Feuer zu löschen. Sie müssen tiefe Löcher in das Erdreich graben und diese mit viel Wasser befüllen. Durch stark durchfeuchtetes Erdreich soll die Glut erstickt werden.
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