Infos sammeln wie Detektive
Neben der Vermessung des Geländes, gibt es noch viele zusätzliche Arten, wie Daten für einen Gefahrenzonenplan ermittelt werden:
Zum Beispiel mit der historischen Methode: da geben die Archive Auskunft.
Ein Archiv ist ein Ort, an dem alte Urkunden, Ortschroniken, Protokolle oder Erfahrungsberichte aufbewahrt werden. Da stöbern die Experten nach Schriften über Naturereignissen von früher. Zum Glück gibt es solche Archive, denn sonst wüsste man nicht, ob es vor 200 Jahren vielleicht schon mal ein Hochwasser gegeben hat. Es ist aber wichtig zu wissen, welche Gebiete vom Hochwasser überschwemmt waren oder wo es schon Lawinenabgänge gegeben hat.
„Stumme Zeugen“
Dabei untersucht der Planzeichner nach einem Naturereignis Gebäude, Objekte, Vegetation oder die Landformen. Er notiert sich alle Spuren und Schäden, die ein Hochwasser oder eine Lawine hinterlassen hat. Geröllablagerungen, mitgerissene Bäume, Schlammflächen an Hauswänden – all diese Zeichen werden in der Fachsprache als „stumme Zeugen“ bezeichnet. Es sind Spuren von vergangenen Naturereignissen im Gelände.
Die Profis sammeln all diese Hinweise wie Detektive oder „Spurensucher“. Wie in einem Puzzle setzen sie die verschiedenen Informationen so zusammen, dass ein stimmiges Bild entsteht. Dann können sie genau berechnen, mit welcher Gewalt und Größe eine Lawine oder eine Mure über das Land gefegt ist.
Befragung von Augenzeugen
Natürlich sprechen sie auch mit den Menschen in den Orten. Die können ja viel erzählen oder kennen noch alte Geschichten. Menschen werden über das letzte Ereignis oder über frühere Naturkatastrophen befragt. Vielleicht haben sie auch noch Fotos oder Filme.
Recherche in Fachbüchern
Hier werden die Bodenbeschaffung, der Pflanzenwuchs oder auch die normalen Niederschlagsmengen für die Berechnungen herangezogen.
Für Ereignisse, die erst vor kurzem waren, können auch Recherchen im Internet helfen.
Computersimulation
Bei einer Simulation wird der Computer mit allen gesammelten Daten über das Gebiet gefüttert. Dann rechnet er die Überflutungsgefahr bei einem extrem heftigen Gewitter mit großen Regenmengen aus. So kann der Experte sehen, wie hoch das Hochwasser sein wird. Ebenso kann ein Lawinenabgang dargestellt werden.
Begehung des Plangebietes
Mehrere Fachleute gehen mit den berechneten und erhobenen Daten durch das Gebiet. Dann verschaffen sie sich einen Überblick und schauen, ob die Berechnungen mit der Natur übereinstimmen. Wenn das so ist, tragen sie die roten und gelben Gefahrenzonen in den Plan ein.
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